Artikel aus NOZ vom 08.11.2023, https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/9-november-osnabruecker-schueler-gestalten-gedenken-an-pogrom-45866249

Erstmals haben Schüler der neuen Osnabrücker Friedensschule die zentrale Gedenkfeier zur Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November 1938 mitgestaltet. Gemeinsam mit dem Musiktheater Lupe haben sie eine szenische Collage entwickelt.

Sind nicht alle gleich? Ein Radfahrer wird in einer Szene, die auf einer wahren Begebenheit beruht, von anderen herabgewürdigt.

Brücke zur Gegenwart

Im Anschluss wird eine Szene geprobt, in der das Nacherlebte aus heutiger Sicht reflektiert wird. „Ich glaub’s nicht, dass der nicht schwimmen durfte, nur weil er Jude ist“, kann es eine Schülerin kaum fassen. Und ein Mitschüler klärt darüber auf, dass sich die Nazis damals viele Verbote ausgedacht hätten, um die Juden zu schikanieren. Dabei haben sich die Schüler auch überlegt, was das mit ihnen zu tun haben könnte, und sind schnell darauf gekommen, dass Antisemitismus die Grundlage für Mobbing sein kann, wie sie es auch selbst im Schulalltag häufig erleben.

Immer wieder reden die Schüler über das, was sie selbst gerade nachgespielt haben. FOTO: ANDRÉ HAVERGO

Immer wieder reden die Schüler über das, was sie selbst gerade nachgespielt haben.

Interviews mit Passanten

Daraufhin wollten sie es genau wissen, haben sich Kameras und Mikrofone geschnappt und sind raus auf die Straße gegangen, um Passanten zu befragen, ob ihrer Meinung nach eigentlich jeder Mensch gleich viel wert ist. Neben den selbst entwickelten Szenen auf der Bühne werden auch diese Interviews bei der Gedenkfeier zu sehen sein – in Form von Videos, die in der Schlossaula auf eine große Leinwand projiziert werden. Auch für die Technik, die Kostüme und das Bühnenbild sorgen die Schüler selbst. Es ist rundum ihr Stück, auch wenn die Profis des Musiktheaters Lupe sie angeleitet und begleitet haben.

Auch Mobbing im Bus ist für die Schüler ein Thema. FOTO: ANDRÉ HAVERGO

Auch Mobbing im Bus ist für die Schüler ein Thema.

Vielfalt auch in der Schule

Zu Beginn des Schuljahres machten sie einen Stolperstein-Rundgang, um mehr über die jüdische Geschichte der Stadt zu erfahren. Außerdem gab es einen Besuch bei der städtischen Diversitätsbeauftragten, um die heutige gesellschaftliche Vielfalt kennenzulernen. Die bildet sich auch in der Schülerschaft ab: Die jungen Schauspieler kommen unter anderem aus Bulgarien, Syrien und dem Irak und bringen mitunter eigene Geschichten von Flucht und Verfolgung mit.

Unter fachkundiger Anleitung des Musiktheaters Lupe werden Choreografien einstudiert. FOTO: ANDRÉ HAVERGO

Unter fachkundiger Anleitung des Musiktheaters Lupe werden Choreografien einstudiert.

Eigene Szenen entwickelt

Die Beschäftigung mit dem Thema hat aber auch dazu geführt, weltweit Parallelen zu entdecken. Die 14-jährige Kurdin Roliana etwa fühlte sich an die Ausgrenzung von Frauen in Afghanistan oder im Iran erinnert. Ihr ein Jahr jüngerer Mitschüler Jonas hat für das Stück sogar eine eigene Rolle erfunden, in der es um das Thema Mobbing geht. Für ihn ist es sein erstes Mal auf der Theaterbühne. Andere wie zum Beispiel der elfjährige Henry haben bereits in der Grundschule ihre ersten Schauspielerfahrungen sammeln können

Artikel aus der HASEPost vom 10.11.2023, https://www.hasepost.de/reichspogromnacht-viele-osnabruecker-gedenken-antisemitismus-opfern-416145/

Bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung gestalteten die Schülerinnen und Schüler der Friedensschule unter Anleitung von Lehrkräften, dem Musiktheater Lupe und theaterpädagogischem Personal eine 30-minütige, sehr mitreißende und emotionale Darbietung mit Tanz, Gesang und Schauspiel sowie selbst produzierten Videoeinspielungen.

Bereits seit mehr als 20 Jahren ist es Tradition, dass im jährlichen Wechsel eine weiterführende Schule Osnabrücks dieses Programm gestaltet.

Unsere Lernpartrner:innen haben in der letzten Woche mit Unterstützung der technischen Betriebe Osnabrück ein Hochbeet gebaut, um unser Kunstwerk „Friedenstaube“ zu umrahmen.

Die bepflanzten Abschnitte wurden nach Akteuren des Friedens benannt:

Sophie Scholl: weiße Rosen

Peter van Pels: Tulpen

Erich-Maria Remarque: bienenfreundliche Pflanzen

Vielen Dank an unsere Lernbegleiter:in Frau Freilich für die Organisation und Durchführung.

Zu Beginn unseres neuen Schuljahres hat unsere Werkstatt „Kick-Fair“ in Kooperation mit dem dem Kick-Fair.e.V. ein Kick-Fair Friedensturnier für unsere neuen 5. Klässler durchgeführt.

Ein besonderer Dank geht an unsere durchführenden Lernpartner:innen und unseren Lernbegleiter Herrn Kramer für die Organisation.

Unsere Lernpartner:innen Jakob und Elbijan haben dazu ein Video erstellt.

Die Friedensschule verabschiedet sich in die Sommerferien. Ein tolles und erfolgreiches, aber auch anstrengendes Schuljahr geht zu Ende. Wir wünschen allen Lernpartner:innen eine erholsame und sonnige Ferienzeit und freuen uns die Lernpartner:innen der Jahrgänge 6 und 7 am 17.08.2023, um 07:45 Uhr auf dem Marktplatz wieder begrüßen zu dürfen. Am 18.08.2023, um 10:00 Uhr folgt dann die Einschulungsfeier für die zukünftigen Lernpartner:innen des 5. Jahrgangs. Die Verwaltung ist ab dem 01.08.2023 wieder erreichbar.

Bandjamin Blume

Kinder der Friedensschule Osnabrück wurden auf mehreren Ebenen kreativ. Songwriting, Recording und Videodreh. Alles stammt aus der Feder der sechs Bandmitglieder. Aufgenommen wurde der Song im Haus der Jugend und das Video wurde im Medienzentrum Osnabrück geschnitten.

Hier der Song in voller Länge:

Bandjamin Blume ? – Komm mit!

Die Lernpartner:innen haben vom 02.06.2023 bis zum 09.06.2023 die Osnabrücker Partnerstadt Canakkale besucht. Vor Ort wurden viele Infos zum Thema Krieg und Frieden in der Region Canakkale gesammelt und erlebt. Gemeinsam mit den Schüler:innen der Ismail Kaymak Schule wurden diese dann verarbeitet.

Besonders genossen haben unsere Lernpartner:innen, neben Strand, Sonne und der fremden Kultur die herzliche Begrüßung in der Partnerschule, die große Gastfreundlichkeit und die gemeinsame Zeit mit den Gastgebern.

Durchgeführt wurde das Projekt mit Unterstützung der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke gGmbH, kofinanziert von der Europäischen Union. Vielen Dank!

Vom 22.-26.06.2023 war die gesamte Friedensschule auf Ameland. Nach Bus- und Fährfahrt wurden die Zimmer in unserer Unterkunft „Haus Sonnenblume“ bezogen. Jeden Tag gab es Aktionen und Strandausflüge. Essen wurde selbst gekocht und Geschirr musste abgewaschen werden. Das Wetter spielte uns sehr in die Karten. Im Video können Eindrücke der Fahrt gewonnen werden.

Von Marie:

Am 27.04.2023 ist Frau Freilich und Herr Schlichting mit 7 anderen Kindern aus der Friedensschule Osnabrück in das Tierheim  Osnabrück/Hellern gefahren.

Nach der Mittagspause, so ca. um 13:00, sind wir zur Haltestelle losgelaufen und mussten ungefähr 10 Minuten auf den nächsten Bus warten, da uns ein Bus gerade vor der Nase weggefahren war. Wir fuhren 20 Minuten mit der M4, denn wir mussten fast bis zur Endstation fahren.

Als wir mit dem Bus angekommen waren, kam uns Herr Schlichting schon entgegen. Er ist mit seinem Auto gefahren. Wir mussten ca. 5 Minuten laufen bis wir beim Tierheim waren. Auf dem Weg hin, hörte man schon lautes Bellen der Hunde im Tierheim. 

Der Ablauf im Tierheim

Als alle 9 von uns am Tierheim ankamen, kam uns ein Mann mit einem Hund  entgegen. Er sagte uns, dass wir noch kurz warten sollten, denn die Besuchszeit fing erst um 16:00 an. Wir machten ein Foto vor dem Begrüßungsbild zusammen mit Monty, der Hund des Mannes. Wir überreichten ihm die selbst gebackenen Hundekekse und geflochtenen Zergel für die Hunde im Tierheim. Nach der Begrüßung gingen wir durch das Tor hinein und sahen schon ein paar Käfige mit laut bellenden Hunden drin. Ein paar Kinder von uns hatten Angst und liefen eher mit Abstand an den Käfigen vorbei. Als wir an den Hunden vorbei gingen, sahen wir, dass an jedem Käfig einen Zettel hing mit Informationen von den Hunden. Es gab 28 Hunde in dem Tierheim. Wir liefen um die Ecken und blieben stehen. Da sahen wir deine große Hundewiese, das Katzenhaus und noch mehr Hunde. Wir unterhielten uns über das Tierheim, stellten Fragen. Wir durften Monty dann Leckerlies geben.

Wir sahen uns um und durften anschließend ins Katzenhaus reingehen. Am Katzenhaus waren außen auch noch Käfige mit Kratzbäumen, wo wir auch schon Katzen sahen. Im Katzenhaus waren so ca. 20 Katzen und alle waren super süß! Wir durften in einen Käfig rein und ein bisschen mit den Katzen spielen. Es wurden viele Fotos gemacht und wir fragten auch ganz viele Fragen und bekamen viele Antworten, die wir uns nicht alle merken konnten.

Tiefer ins Katzenhaus, ganz hinten waren auch ganz viele Vorräte und noch mehr Katzen und Kater. Aber ein paar waren auch leider schwer krank, daher konnten wir diese leider nicht streicheln. Nach 10-15 Minuten mussten wir uns wieder von den Katzen verabschieden.

Es gab um die ecke noch 10 andere Käfige mit Hunden, die wir uns auch anschauten. Aber die Hunde bellten sehr laut. Das machten sie, weil sie aufgeregt und beängstigt waren. 

Leider mussten wir uns danach auch schon verabschieden. Wir bedankten uns alle und gingen wieder zur Bushaltestelle. 

Sportfreundlich sind wir zwar schon immer, seit dem 19.04.2023 dürfen wir uns aber auch offiziell so nennen. Feierlich wurde die Friedensschule für hervorragende Leistungen und besonderes Engagement in der Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen durch vielfältige Sport- und Fitnessangebote ausgezeichnet und die Plakette durch das Regionale Landesamt für Schule und Bildung an unseren Lernpartner Aiham übergeben. Kurz danach hing sie auch schon am Zaun vor der Schule. Für ein stetiges Fair Play und viele bewegungsreiche Stunden an der Friedensschule!